Theresienstadt

Theresienstadt May 1999

The Theresienstadt concentration camp was an internment and deportation facility used by German forces during World War II, between 24 November 1941 and 9 May 1945.

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Lebe im Augenblick-Lebe in Ewigkeit Kultur und Musik im Konzentrationslager Theresienstadt Gottfrried H.Wagner in: Das Orchester 9/ 95 Dr. Gottfried H. Wagner, Urenkel von Richard Wagner und Mitbegründer der Post-Holocaust-Dialog-Gruppe ist als multimedialer Regisseur sowie Musikpublizist tätig und lebt in Mailand. Im März 1939 besetzten Truppen des nationalsozialistischen Deutschlands die Tschechoslowakische Republik Unmittelbar nach dem Einmarsch begann die Geheime Staatspolizei (Gestapo) mit der Verhaftung von Antifaschisten sowie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Gefängnisse waren alsbald überfüllt, und so wurden Konzentrationslager und in der Festung Theresienstadt (tschechisch: Terezin) eine Durchgangsstation eingerichtet. 1941 wandelten die Nazis Theresienstadt in ein Ghetto für Juden um. Bis Mitte 1942 mußten die eigentlichen Einwohner Theresienstadis ihre Stadt verlassen, weil das Ghetto als Vorzeigeobjekt für internationale Hilfsorganisationen dienen sollte. Unter den Bewohnern befanden sich zeitweiig zahlreiche bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur, darunter auch Musiker und Komponisten. Trotz Aussichtslosigkeit und Verzweiflung gab es ein kulturelles Leben, das von den Nazis aus propagandistischen Gründen geduldet und teilweise sogar gefördert wurde. In Wirklichkeit aber war Theresienstadi ein Durchgangslager für Transporte in die Vernichtungsstätten des Holocaust. Welche Gefühle die verzweifelten Menschen in den Lagern bewegten, darüber berichtet Bruno Bettelheim, selbst ein Überlebender des Holocaust, in seinem Buch Aufstand gegen die Masse. Seine Schilderung trägt dazu bei, daß wir die allgemeine conditio humana der KZ-Insassen ein wenig mehr erahnen, und ohne sie könnten die Aussagen zur Kultur und Musik in Theresienstadt widersprüchlich, ja zynisch erscheinen.

 

Fotografie di © Eugen F. Wagner Terezin 2010